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ward, war Romulus wieder Alleinherrscher. Er soll noch glückliche Kriege gegen Fidenä, Veji und andere Nachbarstädte geführt haben. ^ Nach seinem Tode, der im Jahre 716 erfolgte und ebenfalls mit Sagen ausgeschmückt ist, wurde er als Halbgott unter dem Namen Quirinus verehrt.
d. Numa Pompilius. (715—673 o. Chr.) Nach dem Tode des Romulus hatten die Römer ein Jahr lang keinen König; die Senatoren regierten abwechselnd. Damit unzufrieden, verlangte das Volk einen König, der ihm in dem durch Weisheit und Frömmigkeit ausgezeichneten Sabiuer Numa Pompilius, Schwiegersohn des Titus Tatius, gegeben ward. Numa traf Einrichtungen in Religion und Cultus, wobei er den alten Glauben und die früheren Einrichtungen berücksichtigte; ebenso gab er Anordnungen über das häusliche und bürgerliche Lebens mit dem er Religion und Cultus auf's Innigste verband. Er war besonders darauf bedacht, den Frieden nach außen zu erhalten, um sowohl dadurch, als auch durch die gottesdienstlichen Einrichtungen und durch Beförderung oes Ackerbaues mildernd auf die kriegerischen Sitten der Römer einzuwirken. Um den von ihm gegebenen Gesetzen leichter Eingang zu verschaffen, schrieb er sie der Eingebung einer Göttin, der Nymphe Egeria, zu. Die Zahl der Vestalinnen, welche im Tempel der Vesta das heilige Feuer zu unterhalten hatten, vermehrte er auf vier. Dem Gotte Janus baute er eine Thorhalle, deren Thore zu Kriegszeiten offen, in Miedeuszeiteu aber geschlossen waren. Die Weisheit und Frömmigkeit dieses Königs wirkten so mächtig auf die Nachbarvölker, daß sie keine Kriege gegen Rom führten und also zu seiner Zeit der Janustempel immer geschlossen war. Nach seinem Tode führte Rom jo viele Kriege, daß diese Thore in einem Zeitraume von 600 Jahren nur einmal geschlossen werden konnten. Auch für das bürgerliche Leben traf er verschiedene Einrichtungen; so theilte er z. B. das Jahr, das bisher nur 10 Monate zählte, in 12
Monate; der erste derselben war dem Gotte Jauus geweiht (daher _
xsanuar). Auch Numa's Tod ist mit Sagen ausgeschmückt; die Nymph Egeria soll so über feinen Tod geweint haben, daß sie
dadurch in einen Quell zerfloß.
c. Tullns Hostilius. (673—641 v. Chr). Tullns gehörte dem Stamme der Sabiner an und war ein kriegerischer Fürst. Unter feiner Regierung wurde Alba Longa zerstört. Römische Hirten hatten nehmlich im albanesischen Gebiete und albanische
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zu: „Mensch, du wagst es, den Marius zu tobten?" Voll Schreck ließ der Henker das Schwert fallen und entfloh. Davon betroffen, ließ man ihn frei und beförberte sogar feine Flucht nach Afrika. Auf einer kleinen Insel an der afrikanischen Küste verlebte er in Einsamkeit den Winter.
Währenbbessen war in Rom einer seiner Anhänger, Cinna, zum Consul gewählt worben. Sulla, der biefe Wahl nicht hatte hintertreiben können, ließ ihn schwören, währenb seiner Abwesenheit keine Neuerungen vornehmen zu wollen, und zog dann gegen Mithribätes (87 v. Chr.). Nachbetn er Athen gestürmt und ge-plünbert und den Felbherrn des Mithribätes bei Chäronea und bei Orcho menus (in Griechenland besiegt hatte, wanbte er sich, ba Nachrichten von Unruhen in Rom zu ihm gebrungen waren, nach Asien, um bort bett Krieg rasch zu beenbigen.
In Rom war unterbessen Cinna vom Senate abgesetzt worben, weil er die Gesetze des Rnsns erneuern wollte. Cinna wanbte sich nach Campanien, gewann das bort stehenbe Heer für sich, rief bett Marius aus fernern Verstecke hervor, welcher barauf an der Spitze der Legionen in Rom einzog, wo sich das ganze uiebere Volk auf feine Seite stellte. Nun wüthete Marius 5 Tage lang in Rom gegen die Anhänger des Sulla mit Morb und Plünberung; die angesehensten Anhänger Sulla's in Rom und ganz Italien fielen zum Opfer. In der britten Woche des sich jetzt wieber angemaßten Konsulats starb Marius plötzlich, wahrscheinlich in Folge seiner bis zur Wuth gesteigerten Aufregung. Sein Nachfolger im Coufulut war Cinna, der, nachdem er die Gesetze des Rusns nun boch erneuert, seinen Mitconsul Valerius Flaccus nach Asien sitnbte, um Sulla's Fortschritte zu hemmen. Flaccus würde vou einem Unterfelbherrn erntorbet; aber biefer fetzte nun bett Krieg gegen Mithribätes fort und schlug ihn. Als Sulla nach Asien kam, fanb er bett König besiegt, und es war ihm nun ein Leichtes, Mithribätes zum Friebensfchluffe Zu bewegen. Er trat alle feine Eroberungen ab, lieferte 70 Kriegsschiffe ans ttrtb zahlte 3000 Talente Kriegsbuße (84 v. Chr). Mit 40000 Mattn wanbte sich nun Sulla nach Italien; nach feiner Lanbnng in Brtm-bisiunt schlug er ein ntarianifches Heer bei Canufium, berebete ein anberes, zu ihm überzugehen, rückte in Rom ein und machte sich bttrch noch einige Siege zum Herrn von ganz Italien. Durch den jungen Cu ejus Pompejns, einen treuen Anhänger, ließ er die Gegner in Sicilien und Afrika unterbrücken. An feinen Feittbett nahm er schreckliche Rache; er erließ zur Vernichtung
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in Egypten mit Strenge auf und entschied die Thronstreitigkeiten zu Gunsten der Kleopatra. Da unterdessen des pontischen Königs Mithridätes Sohn Versuche zur Wiedererlangung des väterlichen Reiches gemacht hatte, eilte er nach Kleinasien und dämpfte den dortigen Ausstand mit solcher Schnelligkeit, daß er an den Senat schreiben konnte: „Ich kam, sah, siegte!"
Nun zog Cäsar nach Rom, wo er einen durch einen seiner Unterfelbherrn veranlaßten Ausstand dämpfte, und setzte dann nach Afrika über. Dort hatten die Söhne des großen Pompejns,
Cuej us und S extus, ein Heer gesammelt und unterhielten mit Hülse des Königs Juba von Nnmibien den Krieg. Bei- Thapsns fiel die entscheibenbe Schlacht: Cäsar siegte, machte Nnmibien zur 46 römischen Provinz und eilte nach Rom zurück. Dort hielt er ”• 6^r-einen vierfachen Triumph und erließ mehrere zweckmäßige Gesetze. Währenb biefer Zeit hatten Cnejus und Sextus abermals ein Heer zusammengebracht, welches in Spanien eine feste Stellung einnahm. Cäsar zog gegen sie und besiegte sie in der blutigen Schlacht bei Muuba(45) so vollstänbig, daß die ganze pom- 45 pejanische Partei bamit vernichtet warb. Damit enbete der zweite ”• e^r-Bürgerkrieg, aber auch die Freiheit des römischen Staates. In Rom würde er mit Ehrenbezeugungen überhäuft, wie sie noch niemanb zu Theil geworben waren. Die Senatoren beugten sich vor ihm; sein Geburtsmonat erhielt nach ihm den Namen „Julius"; im Senat und bei gerichtlichen Berhanblungen saß Cäsar auf einem golbnen Throne; man errichtete ihm eine Bilbsäule mit der Inschrift: „Dem unüberwinblichen Gott!" Er würde zum Imperator auf Lebenszeit erwählt. — Unter den Verbesserungen, welche er einführte, ist besonbers die des Kalenbers zu nennen, welche er mit Hülfe des Alexaubriners Sosigenes und des Römers Flavins 'ausführte; der neue Kalenber erhielt nach ihm den Namen: der Jnlianische.
Cäsar aber war nicht zusrieben mit der obersten Staatsgewalt; er wollte neben dem Wesen auch den Namen haben. Deshalb suchten seine Freunbe, besonbers Antonius, der begeistertste seiner Anhänger, das Volk für die Wiebereinführung des Königthums zu stimmen. Antonius wollte ihm sogar bei einem festlichen Auszuge im Namen des Volkes ein Diabem auffetzen; als aber Cäsar sah, wie das Volk barüber unwillig war, wies er es zurück. Dennoch schwanb das einmal geweckte Mistrauen gegen ihn nicht, sonberu es führte zur Anstiftung einer Verschwörung, an bereu Spitze Brutus und Cassius stauben. Der eigent-
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erhielt Oberitalien, Marcus Brutus Macedonien und Cas-sius Syrien. Die Eröffnung des Testamentes Cäsars benutzte Antonius dazu, das Volk zur höchsten Wuth gegen die Mörder zu reizen. So groß war die Erbitterung des Volkes, daß Antonius es nur mit Mühe vom sofortigen Einschreiten gegen die Familien der Mörder zurückhalten konnte. Die nachgelassenen Papiere Cäsars misbrauchte er aufs schändlichste; er verkaufte Aemter und Würden, vergab Provinzen und verhandelte Königreiche, alles für Bestimmungen Cäsars ausgebend. Auf einmal trat in Rom der achtzehnjährige Octavianus auf, ein Enkel von Cäsars Schwester Julia, welcher von Cäsar zu seinem Haupterben bestimmt war. Da Antonius die Herausgabe des Vermögens verweigerte, so gewann Octavian das Volk dadurch für sich, daß er dem Volke die ihm im Testamente zugedachten Spiele aus eignen Mitteln gab; auch warb er Soldaten und bot dem Senat seine Dienste an. Antonius hatte durch Volksbeschluß, dem aber der Senat die erforderliche Genehmigung versagte, Oberitalien als Provinz erhalten. Da Brntus, vom Senat darin bestärkt, die Provinz nicht herausgab, so zog Antonius gegen ihn und belagerte ihn in Mutina (jetzt Modena). Deshalb wurde Antonius als Reichsseiud erklärt, und die Consnln des Jahres 43 zogen gegen ihn, schlugen ihn und zwangen ihn zur Flucht nach Gallien. Da die beiden Consnln an den erhaltenen Wunden starben, so unterließ Octavian die Verfolgung des Antonius, um sich dem Senate unentbehrlich zu machen. Bald hatte Antonius wieder ein Heer gesammelt; der Senat, der eine Vereinigung des Octavian mit Antonius fürchtete, wandte sich an Sextns Pompejns, der sich auf Sicilien festgesetzt hatte. Als nun dem Octavian vom Senat das Konsulat verweigert wurde, zog er mit seinem Heere rasch nach Rom und erzwang seine Erwählung zum Consul und die Aechtung der Mörder Cäsars. Dann wandte er sich gegen Antonius , vereinigte sich aber mit ihm und dem Lepidus, dem Reiteranführer des Antonius. Die Truppen des Decimus Brutus gingen zu ihm über; Brutus selbst wurde auf der Flucht gefangen und getödtet. Nun schlossen die drei Häupter: Octavian, Antonius und Lepidus ein Bündnis (zweites Triumvirat), das die Vernichtung der republikanischen Partei und die Verkeilung der Staatsgewalten unter sich zum Zwecke hatte. Die Mittel zur Ausführung dieses Planes lieferten die Proscrip-ti o neu, durch welche alle, welche ihnen als Feinde verdächtig waren, verbannt oder getödtet wurden, so daß sich die Greuel und
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Extrahierte Ortsnamen: Oberitalien Macedonien Syrien Rom Oberitalien Modena Gallien Rom
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sondern verkleidet als Venus, in einem golddurchwirkten Zelte ruhend. Antonius, von ihr zum Mahle auf ihr Schiff geladen, ließ sich von ihren Reizen so umstricken, daß er sogar mit nach Egypten reiste, wo er die Zeit mit ihr durch Schwelgen in allen sinnlichen Lüsten verbrachte. Kleopatra hoffte einst als Königin von Rom auf das Capitol geführt zu werdeu. Aus diesem Leben schreckte den Antonius die Nachricht auf, Octavian strebe nach der Alleinherrschaft. Mit einer Flotte von 200 Schiffen zog Antonius nach Italien, Octavian rückte mit 40 Legionen aus. In Brundisium trafen beide zusammen; da dem Octavian eine Seemacht fehlte und Antonius kein Landheer hatte, so schlossen sie eine neue Verbindung, welche durch die Vermählung des Antonius mit Octavian's tugendhafter Schwester Octavia besiegelt wurde. Auch mit Sextus Pompejus kam eine Verständigung zu Staude; man bewilligte ihm Sicilien, Corsika, Sardinien und Achaja auf fünf Jahre. Weil aber Octavian Sardinien nicht räumte, kam es zum Kriege, in welchem Sextns, von Octavian geschlagen, nach Asien zu Antonius floh, der ihn zu Milet ermorden ließ. Die Legionen des Sextus ergaben sich dem aus Afrika schnell herbeigeeilten Lepi-dns, weshalb dieser mit größeren Ansprüchen hervortreten zu dürfen glaubte. Allein Octavian trat ihm entgegen; Lepidns mußte sich dem Octavian unterwerfen, worauf dieser ihn zwang, vom Triumvirat abzutreten.
b. Das Duumvirat. Nun war Octavian Herr des ganzen Westens. Während er in Rom die Wunden der Bürgerkriege zu heilen versuchte, behielt er sein Ziel, die Alleinherrschaft, immer fest im Auge und bereitete sich durch glückliche Kriege gegen die Alpenvölker, sowie gegen die Illyrier und Dalmatier zum Kampfe gegen seinen letzten Feind vor. Dieser verbrachte seine Zeit wie früher im Umgange mit Kleopatra, die ihn auch vermochte, ihren mit ihm erzeugten Kindern römische Provinzen zu schenken. Ein Krieg gegen die Parther fiel unglücklich ans und kostete ihm den größten Theil des Heeres. Da er nun auch noch gegen alles römische Gesetz und Herkommen einen Triumph in Alexandria hielt und auf Betreiben der Kleopatra seine Gattin Octavia verstieß, so wußte es Octavian dahin zu bringen, daß er aller seiner Aemter und Würden verlustig erklärt wurde. Um den Schein eines Bürgerkrieges zu vermeiden, erklärte man nicht ihm, sondern der Kleopatra den Krieg.
Octavian war noch nicht gerüstet, und Antonius hätte durch einen raschen Zug nach Italien den Krieg zu seinen Gunsten schnell
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Extrahierte Personennamen: Antonius Octavian Antonius Octavian Antonius Antonius Antonius Antonius Antonius Agrippa Octavian Antonius Antonius Octavian
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der Botmäßigkeit des Senates, sondern unter besonderer Verwaltung des Octavian. Nach Rom zurückgekehrt, feierte Octavian einen dreifachen Triumph.
12. Rom eine Monarchie.
Von nun an beherrschte Octavianus unter dem Namen: Ca-jus Julius Cäsar Octavianus das weite Römerreich als eine Monarchie, wie dies schon von seinem Großoheim, dessen Namen er sich beigelegt hatte, angestrebt worden war. Er ließ sich nach und nach alle Gewalten der staatlichen Ordnung von Senat und Volk übertragen. Aus der römischen Republik war im . Jahre 30 v. Chr. ein Kaiserreich geworden. Der Senat legte dem , Herrscher den Namen „Augustns", d. i. der Erhabene, bei.
Ihm Zu Ehren erhielt der Monat Sextilis den Namen An-! gustus, und damit dieser Monat dem nach Cäsar genannten, ihm vorhergehenden nicht nachstehe, legte man ihm einen Tag zu, wel-, chen man dem letzten Monate des Jahres, damals Februar, nahm.
Angnstns war im Besitze einer unbeschränkten Macht; seine 1 Person galt allen als heilig und unverletzlich. Weil er seine Macht i aber mit Weisheit und Mäßigung gebrauchte, so ließ sich das rö-: mische Volk seine Regierungskrise gerne gefallen, um so mehr,
: da das Volk unter ihm eine Zeit der Ruhe und Sicherheit genoß,
1 wie sie lange nicht dagewesen war. Der Tempel des Janns wurde : unter ihm geschlossen. Auch in den Provinzen herrschte Ordnung r und Sicherheit; Handel und Verkehr wurden immer lebhafter, und ! der Wohlstand nahm immer mehr zu. Dabei ging Augnstus dem ; Volke in Einfachheit in Kleidung und Wohnung mit gutem Bei-f spiele voran; er war gegen jedermann freundlich und gerecht. [ Unter dem Rathe und der Mithülfe seiner Freunde und Regierungs-) gehülfen Mäceuas, Agrippa und Messala verschönerte er l Rom so, daß er von sich sagen konnte, er habe Rom, das aus l Lehmhütten bestanden, in eine marmorne Stadt verwandelt. Ob : die von ihm gezeigte Umwandlung eine nur scheinbare oder eine : wirkliche war, ist nicht wohl nachzuweisen. Aber das Volk war i unter seiner Regierung zufrieden und glücklich; es liebte ihn als f seinen Wohlthäter und begrüßte ihn mit dem Zurufe: „Vater des l Vaterlandes." Zuseinerzeit wurdechristus geboren. Etwa i ums Jahr 4 v. Chr. (nach unserer Zeitrechnung) veranlaßte er 3 eine allgemeine Schätzung, in Folge deren Joseph und Maria Na-: zareth verließen, um sich in Bethlehem einschreiben zu lassen. So
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da er viel Fähigkeiten zeigte, sehr sorgfältig unterrichtet, und der König gab ihm seine Tochter zur Gemahlin.
Auf Anstiften der beiden durch Tarquiuius Priscus um den Thron betrogenen Söhne des Ancns Marcins wurde der 80jährige Tarqninins Priscus von zwei Hirten ermordet. Sofort ließ Tanaqnil die königliche Burg verschließen und verkündigte vom Fenster aus dem Volke, Tarqninins lebe noch und befehle, einstweilen dem Servius Tullius zu gehorchen. Dieser zeigte sich sogleich dem Volke in königlicher Kleidung und von Siebren umgeben, und als nach einigen Tagen der Tod des Königs bekannt wurde, war es ihm leicht, sich auf dem Throne zu behaupten. Die Söhne des Ancus Mareius aber mußten Rom verlassen. Unter der Regierung des Servius Tullius nahm die Stadt an Umfang bedeutend zu, indem er noch drei Hügel Zur Stadt hinzuzog, so daß die Stadt nun auf 7 Hügeln erbaut war (Palatinus, Ca-pitolinus, Quirinalis, Caelius, Aventinus, Viminalis und Esquilinus). Dann umgab er bte Stadt mit einer gemeinsamen Befestigung. Mit den meisten latinischen Städten schloß er einen Bnnb und wußte sich balb die Oberherrschaft über die sämmtlichen latinischen Städte zu verschaffen. Seine größte Aufmerksamkeit und Sorgfalt wibmete er den inneren Angelegenheiten Roms. Er befahl, daß alle 5 Jahre eine allgemeine Schätzung des Volkes vorgenommen werbe. Dazu mußten alle waffenfähigen Männer erscheinen. Mit dem 17. Jahre würde der Jüngling in bte Bürgerlisten eingetragen. Je nach dem Vermögen würden die Bürger in fünf Klaffen eingetheilt; nach biefen Klaffen würde bte Steuer georbnet, und auch bte Einstellung in den Heeresbienft hing von der Zugehörigkeit zu der einen ober andern Klaffe ab. Dadurch traten Kriegsorbnung und Bürgerthum in die,,innigste Ver-binbuug.
In Folge einer Verschwörung fattb Tullius einen schrecklichen Tod. Er hatte nehmlich ferne beiden Tochter an bte beiben Söhne des Tarqninins Priscus tierheirathet ltttb zwar so, daß feine herrschsüctige Tochter Tullia den frieblichen und ruhigen Arnns Tarquinius, die fanfte Tullia bagegen den wilben und ungestümen Lucius Tarquiuius bekam. Die Ähnlichkeit im Charakter des Lucius Tarquiuius und der jüngeren Tullia vermittelte eine Annäherung zwischen beibett, welcher Vertraulichkeit balb der Entschluß entsprang, ihre Gatten zu tobten. Der Ausführung dieses Entschlusses folgte ihre Vermählung. Nun trachtete Tarqninins auch nach dem Throne. Mit einer Anzahl Senatoren, welche dem
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Brutus, freudig auf. Als Tarquiuius nach Rom eilte, fand er verfchloffene Thore; auch das Heer nahm ihn nicht wieder auf. Er floh mit seiner Familie nach Cäre in Etrurien, von wo aus er noch mancherlei Anstrengungen zur Wiedererlangung der Herrschaft machte.
4. Rom wird eine Republik.
a. Herrschaft der Patrizier. Nachdem Tarquiuius mit seiner ganzen Familie vertrieben war, kam die Herrschaft in die Hände der Patrizier, die bei dem Sturze des Königs den meisten Antheil hatten. An der Spitze des Staates standen zwei Konsuln, welche durch die aus den Patriziern und Plebejern bestehende Volksversammlung gewählt wurden. Alle Jahre wurde die Wahl erneuert, und anfangs konnten nur Lente ans dem Patrizierstande gewählt werden. Ueberhaupt waren zu allen Staatsämtern nur die Patrizier zulässig, und die römische Republik war daher eine reine Aristokratie. Die beiden ersten Consuln waren Brutus und Collatinus.
Die Consuln hatten die richterliche Gewalt und den Oberbesehl über das Heer; der Senat und die Volksversammlungen wurden von ihnen berufen; als Feldherrn hatten sie unbeschränkte Gewalt. Die Verwaltung des Staatsschatzes war zwei besonderen Beamten, den sog. Quästoren übertragen; nur für Kriegszwecke dursten die Consuln über den Staatsschatz verfügen. Nach Ablauf ihres Jahres mußten die Consuln Rechenschaft ablegen und konnten dann ihrer Dienstführung wegen in Anklagestand versetzt werden. Nach den Namen der jedesmaligen Consuln wurde das Jahr benannt. — Der Senat wurde wieder auf 300 Mitglieder gebracht. Ihm stand das Recht zu, Gesetzesvorschläge zu machen, über Krieg und Frieden zu beschließen, die Feldherrn und Dictatoren zu ernennen und die Beschlüsse der Volksversammlungen zu bestätigen. Letztere konnten ohne Genehmigung des Senats keinen Beschluß faffen und dursten nur solche zu Consuln wählen, welche vom Senate vorgeschlagen worden waren.
b. Versuche des Tarquinius zur Wiedererlangung der Herrschaft. Tarquiuius, welcher noch immer eine Anzahl Freunde in Rom hatte, versuchte alles, die Herrschaft wieder zu erlangen. Eine von ihm angezettelte und geleitete Verschwörung unter einer Anzahl junger Patrizier bezweckte die Wiederausrichtung des König-
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